Die Schulgebäude der Rämibühl-Gymnasien, die 1970 vom Architekten Eduard Neuenschwander fertiggestellt worden sind, müssen saniert werden. Die Schulen müssen daher temporär verschoben werden, und der Kanton will eine der drei voneinander unabhängigen Kantonsschulen dauerhaft verlegen. Wer zieht um?

Das Literargymnasium (LG) mit rund 750 Schüler*innen zieht 2025 ins Seefeld in das ehemalige Schulgebäude der Kantonsschule Riesbach, das seit 2002 diverse kantonale Schulen beherbergte. Der Umzug lässt aber noch auf sich warten, da erst andere Gebäude frei werden müssen. Was denkt das LG davon? In einem Brief an die Eltern der Schüler*innen schreibt die Schulleitung, dass dieser Umzug eine einmalige Gelegenheit sei, die bestehenden Stärken und Errungenschaften des Literargymnasiums (LG) langfristig zu sichern und substantiell weiterzuentwickeln.
Aber nicht nur die Rämibühl-Gymnasien, sondern gleich mehrere Kantonsschulen müssen dringend saniert werden: die Kantonsschulen Zürich Nord (Oerlikon, Baujahr 1975), Rämibühl (1970), Freudenberg und Enge (beide 1959). Als Provisorium dient ein Teil der Uni Irchel. Ein Chemie-Institut ist nämlich 2021 in die neugebaute fünfte Etappe der Uni Irchel verlegt worden. Damit wurden dort rund 31’000 Quadratmeter Fläche frei, die aber erst saniert werden müssen. Dafür sind rund 37.6 Mio. Franken nötig. Dazu kommen noch die Kosten für zwei provisorische Turnhallen und eine eigene Mensa.

Da es sich aber um mehrere Kantonsschulen handelt, die gestaffelt einziehen sollen, ist der Regierungsrat mit dieser teuren Sanierung eiverstanden. Demnach wird die Kantonsschule Zürich Nord von Mitte 2023 bis Mitte 2026 saniert. Auf sie folgen von Mitte 2026 bis Mitte 2029 die Kantonsschulen Rämibühl, falls der ehrgeizige Zeitplan eingehalten wird. Von Mitte 2029 bis Mitte 2032 sind dann die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen Freudenberg und Enge an der Uni Irchel. Die Universität Zürich ist damit einverstanden. Was hält die Bildungsdirektion davon?
Die Bildungsdirektion geht davon aus, dass die Zeit an der Uni Irchel für die Schüler*innen sehr bereichernd sein werde. «Sie erhalten Einblick in den Unibetrieb. Vielleicht regt das die eine oder den anderen gar an, ein naturwissenschaftliches Fach zu studieren», sagt Wolfgang Annighöfer, Leiter Finanzen und Bauten bei der Bildungsdirektion, gegenüber der Limmattaler Zeitung. Auch der öffentliche Verkehr sollte diese Unmengen an Schüler*innen und Studierenden offenbar bewältigen können. Doch was bedeutet die Sanierung fürs Realgymnasium?

Knapper Schulraum ist in Zürich ein grosses Problem. Sobald die Rämibühl-Schulgebäude fertig saniert sind, sollen die beiden Schulen daher mehr Schüler*innen aufnehmen. Damit wird auch ein kleiner Teil des Problems des Schulplatzmangels gelöst. Neu sollen sowohl das Realgymnasium Rämibühl (RG) und das Mathematisch-Naturissenschaftliche Gymnasium Rämibühl (MNG) je rund 1100 Schüler*innen unterrichten. Die Gymnasiumquote bleibt aber trotzdem gleich. Zudem wollen die beiden Schulen auch alle Maturitäts-Profile anbieten. Profile wie Wirtschaft & Recht und das Musische Profil werden derzeit noch nicht angeboten. Das würde auch bedeuten, dass das RG zukünftig Kurzzeitgymnasiumklassen führen würde, wie es sie am MNG schon heute gibt. Ob dies aber wirklich in Kraft treten wird, steht noch in den Sternen.
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Quellen: Limmattaler Zeitung (https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/gymis-erhalten-gastrecht-an-uni-gleich-drei-kantis-mussen-saniert-werden-ld.1394274) und Tagesanzeiger (https://www.tagesanzeiger.ch/eines-der-drei-raemibuehl-gymis-zieht-weg-578544346818)