Schon acht Femizide dieses Jahr in der Schweiz. Eine Frau zu sein ist der Grund für die Morde.
14 Tage nach Jahresbeginn wird in der Schweiz bereits der erste Femizid vollzogen. In den folgenden 24 Tagen werden weitere sieben Frauen Opfer von Mord aufgrund ihres Geschlechts.
Als Femizide werden gezielte Tötungen von Frauen und Mädchen, mit dem Grund, dass sie weiblich sind, bezeichnet. Diese Delikte werden in den meisten Fällen von Verwandten, Ehemännern, Partnern oder Bekannten begangen. Femizide enstehen ausserdem selten aus dem Nichts. Oft befinden sich die Frauen schon vor der Tat in einer schlechten Beziehung zum Täter. Diese ist beispielsweise von Gewalt, sexuellem Missbrauch und Drohungen geprägt. Dadurch ist es auch häufig der Fall, dass die betroffene Frau vom Ex-Partner getötet wird. Auch eine bevorstehende Scheidung, die von der Frau eingeleitet wurde, ist oft die Ursache für das Tötungsdelikt.
Unter Femizid fallen auch Ermordungen von jugendlichen Mädchen und Kindern. So wurden im letzten Jahr in der Schweiz 20 Mädchen im Alter von null bis zehn Jahren getötet.
Femizide in anderen Ländern
Femizide sind ein Problem, das wir leider in jedem Land antreffen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt ca. 51000 Frauenmorde gezählt. Davon ereigneten sich 21700 in Afrika und im Vergleich dazu „nur“ 2300 in Europa. Und dennoch sind es 2300 zu viele.

Quelle:https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Antimonumenta-_Ni_una_mas_and_protesters.jpg#file
Was tun gegen Femizide? Was wird schon getan?
Gefährdete Frauen müssen geschützt werden. Aus diesem Grund gibt es bereits Frauenhäuser und Beratungsstellen, die den Frauen Hilfe, Schutz und Unterstützung bieten. Diese sind allerdings nicht ausreichend vorhanden, um alle Frauen und Mädchen den Gefahren auch nur annähernd zu entziehen. Die Existierenden sind ausserdem weder auf das Personal noch das Material bezogen gut genug ausgestattet und in vielen Fällen unterfinanziert.
Aber nicht nur die höhere Bereitstellung der Schutzmaßnahmen kann eine positive Veränderung in der Gewaltausübung und Ermordung der Frauen bezwecken, sondern auch die verstärkte Thematisierung dieses Problems in den Medien ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Femizide. Im Internet wird Gewaltausübung und Verachtung gegenüber Frauen noch immer zu wenig kritisiert und zu fest normalisiert und gerechtfertigt.
Ein andere Problematik zeigt sich, wenn man den Begriff „Femizid“ im Strafgesetz sucht. Dort ist dieser nämlich weder erklärt, noch vorhanden. Diesen Tötungsdelikten mit geschlechtsspezifischem Hintergrund wird in der Rechtsprechung dadurch wenig Aufmerksamkeit gewährt.
Ein wichtiges Thema. Denn leider ist in unserer Gesellschaft das Bewusstsein zur Problematik der Femizide noch viel zu wenig vorhanden. Danke für diesen nachdenklich stimmenden Beitrag!