Der 56-jährige Ständerat der SP und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Pierre-Yves Maillard, der sich unter anderem stark für die Durchsetzung der 13. AHV eingesetzt hat, enthüllt in diesem Interview seine Vorliebe für komplizierte Gangsterfilme und französische Komödien.
Herr Maillard, Sie schauen zwei bis drei mal in der Woche einen Film. Welches ist Ihr Lieblingsfilm und warum?
Pierre-Yves Maillard: Mein Lieblingsfilm ist „Il était une fois en Amérique“ von Sergio Leone. Es ist ein langer Film mit einer unglaublichen Geschichte. Er handelt von der Mafia in den Vereinigten Staaten zwischen den zwei Weltkriegen. Er gefällt mir unter anderem wegen der Besetzung, da Robert De Niro einer meiner Lieblingsschauspieler ist und der Regisseur Sergio Leone ebenfalls sehr gut ist. Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefällt, ist, dass man etwas über die Geschichte von New York lernt und durch die gute Kameraführung spürt man auch, wie es in den Aussenquartieren der Stadt ablief. Allgemein gefallen mir amerikanische Filme.
Was macht für Sie einen guten Film aus?
Für mich ist es wichtig, dass man von den Filmen etwas lernt. Am liebsten habe ich geschichtliche Filme, in denen man mehr über die Vergangenheit erfährt. Auch verschachtelte Filme gefallen mir gut, wenn die Geschichte nicht einfach zu verstehen ist und man sich stark konzentrieren muss, um dem Geschehen zu folgen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Film „Mulholland Drive“ von David Lynch oder auch „The Last Emperor“ von Bernadero Bertolucci.
Was haben Sie früher für Filme geschaut und was hat sich verändert?
Früher habe ich viel mehr Filme geschaut als heute. Als ich ein Kind war, hat mein Vater vor allem Western-Filme mit uns geschaut, da er immer gesagt hat: „Die Natur ist schön!“ Auch fand der Vater Pistolenschiessereinen nicht weiter schlimm, obwohl wir noch jung waren. Womit mein Vater mehr Probleme hatte, war, wenn die Schauspieler sich geküsst haben. Da hat er uns immer schlafen geschickt. Auch die französischen Komödien haben mir gut gefallen und am liebsten habe ich Filme im Kino mit Freunden geschaut. Heute schaue ich lieber Filme über die Vereinigten Staaten und meistens bei mir zu Hause mit meiner Familie.
Welchen Film haben Sie am häufigsten geschaut?
Ich denke, das ist „Mulholland Drive“ von David Lynch. Der Film ist so schwierig zu verstehen, dass ich ihn insgesamt fünf bis sechs Mal gesehen habe, vier Mal davon im Kino. Dadurch, dass der Film so kompliziert und komplex ist, ist er auch sehr spannend. Der Film hat mich fasziniert, aber ich verstand zu Beginn einfach nicht die Geschichte, es war fast unmöglich. Aber nachdem ich ihn nun so oft gesehen habe, habe ich jetzt ungefähr verstanden, wie er funktioniert.
Welchen Film würden Sie nie wieder schauen?
Ich würde nicht sagen, dass ich einen Film so schlecht gefunden habe, dass ich ihn nie wieder schauen würde. Ich bin ein gutes Publikum, ich weiss was ich mag und ich bin fast nie enttäuscht.
