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FC Bayern und das Dritte Reich

Heute ist der FC Bayern einer der erfolgreichsten und angesehensten Fussballclubs der Welt. 6 Championsleague-Siege, 20 DFB Pokale und 33 deutsche Fussballmeisterschaften. Der FC Bayern hat bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Doch in der Vereinsgeschichte gibt es ein dunkles Jahrzehnt, das lange nicht ausreichend beleuchtet wurde: 1933-1945. Die Zeit des NS-Regimes.

FC Bayern: Vom jüdischen Club zur Verfolgung von Juden

Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland galt der Fc BAyern als ein offener und liberaler Club. Unter den vielen Mitgliedern befanden sich auch jüdische Spieler, Funktionäre und Geldgeber. Besonders wichtig war Kurt Landauer. 1913 zum Klub Präsidenten gewählt, prägte er den Club vor allem in den 20er Jahren. Doch mit der Machtübernahme sollte sich alles ändern. 1933 wurde Kurt Landauer von den Nationalsozialisten vom Amt des Präsidenten abgesetzt. Viele jüdische Mitglieder des Vereins wurden verfolgt, gefoltert und ermordet.

Die nicht-jüdischen Spieler weigerten sich mit ihren jüdischen Ex-Mannschaftskameraden in Kontakt zu bleiben aus Furcht vor Repression. 1938 wurde schliesslich Landauer ins KZ Dachau deportiert. Wie durch ein Wunder überlebte er, woraufhin er in die Schweiz flüchtete. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück und wurde ab 1947 erneut Präsident des FC Bayern.

Bild: Wikipedia

Anpassung des Vereins an das NS Regimes

Ob wohl der FC Bayern vor 1933 ursprünglich als „Jugendclub“ galt, passte sich der Club, wie fast alle Deutschen Sportvereine, nach der Machtergreifung der Nazis an. Der Verein übernahm die nationalsozialistischen Sportstrukturen. Ausserdem integrierte er die NS-Ideologie in seinem Spielbetrieb. Die jüdischen Mitglieder, die nicht verfolgt wurden, wurden aus dem Verein ausgeschlossen, gemäss der arischen Paragraphen Regelung.

Auch das Bayern Logo wurde 1938 angepasst. Zudem hatten viele Bayernfunktionäre Verbindungen zu NS-Organisationen. Eine heute besonders kritisch anzusehende Person ist Sepp Gebhardt, Präsident des FC Bayern von 1935 bis 1943. Als überzeugter Nationalsozialist sorgte er dafür, dass der Verein sich den Ideologien des Regimes anschloss.

Wie ging der FC Bayern mit seiner Vergangenheit um?

Lange wurde dieses dunkle Kapitel in der Vereinsgeschichte verdrängt. Erst in den letzten Jahren begannen die Bayern sich intensiver mit der Vergangenheit zu beschäftigen. 2013 wurde in der Allianz Arena eine Gedenktafel zu Ehren von Kurt Landauer enthüllt. Zudem wurde 2014 der Film „Landauer – Der Präsident“ veröffentlicht, der sein Leben thematisiert. 2020 wurde eine offizielle Studie des FC Bayern über die Zeit während des NS Regimes veröffentlicht, in der das Verhalten des Clubs zwischen 1933 und 1945 kritisch begutachtet wird. Heute verweist der Verein stolz auf seine jüdische Wurzeln, doch lässt sich die Vergangenheit nicht leugnen. Man muss sich die Frage stellen, ob sich der FC Bayern damals genug gegen die Verfolgung seiner Mitglieder gewehrt hat – oder hat er sich zu sehr angepasst?

Fazit: Ein schwieriges Erbe

Die NS-Zeit ist und bleibt eins der dunkelsten Kapitel des FC Bayern. Während der Verein als „Judenklub“ begann und viele jüdische Funktionäre hatte, passte er sich während der Zeit der Nazis sehr schnell an. Heutzutage setzt sich der Klub intensiv mit der Vergangenheit auseinander. Doch bis dieses Kapitel vollständig aufgearbeitet wird, kann es noch Jahrzehnte dauern. Das Gedenken an Kurt Landauer und die jüdischen Mitglieder des Vereins bleibt eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.

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Jan Krimmel

und

Theo Zimmermann

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