Wie der Schweizer Clint Capela in der NBA performt und wieso er in Länderspielen untergeht.
26 Juni 2014, Barclays Center, schon 24 der insgesamt 60 Spieler wurden ausgewählt. An der Reihe sind nun die Houston Rockets, damals ein Star besetztes Team mit Spielern, wie James Harden und Dwight Howard. Dann kommt die Ansage von Adam Silver, dem NBA-Präsident, „ Die Houston Rockets wählen, mit dem 25. Pick im 2014 NBA Draft, Clint Capela aus Genf, Schweiz“. So wird Capela zum erst zweiten Spieler in der grössten, besten und bekanntesten Liga der Welt.
Den Anfang seiner Karriere machte Capela in der Entwicklungsliga der NBA. Dies ist der Beginn, des „Swiss Hammers“in der NBA. Capela ist ein sehr athletischer und kräftiger Spieler; er hat den idealen Körperbau für einen Center.Er nutzt seinen Körper, um im Trapez Dominanz über seine Gegenspieler auszuüben. Seine Spielweise besteht vor allem daraus, seinen Mitspielern screens zu setzen. Er stellt sich dem Verteidiger quasi in den Weg, damit sein Mitspieler den Verteidiger verliert, beziehungsweise dieser zurückgehalten wird. Nach einem Screen dreht sich Capela dann gen Korb und attackiert diesen aggressiv, wobei er dann meistens einen Pass bekommt, um den Punkt einfach mit einem Korbleger oder Dunk zu beenden. Capela rühmt sich, so sagt sein ehemaliger National Trainer Gianluca Balirali, mit der Verteidigung und dem Rebounden. Sein Rebounding führt in vielen offensiven Situationen zum erneuten Aufbau eines Angriffes und dann zum Punkten seiner Mannschaft.
Capela ist ein grosser Teamspieler. Er schafft es immer, die Stärken seiner Mitspieler, mit seinen zu verbinden. In seiner Zeit bei den Houston Rockets spielte Clint vor allem mit James Harden gut zusammen. Harden gilt als einer der besten offensiven Spieler in NBA Geschichte, seine unglaubliche Ballkontrolle und seine zuverlässige Fähigkeit, Punkte zu erzielen ergeben mit Clint’s Willen zu gewinnen und seinen Stärken im Screening, Pick-and-Roll und dem Fangen von Pässen macht sie zu einem beinahe unaufhaltbaren Duo. Nach seinen erfolgreichen Jahren mit den Rockets war es für Capela 2020 dann aber Zeit, sich mit einem neuen Point-God zu verbinden: Trae Young. Dieser besitzt ein ähnliches Skillset, wie James Harden. Die Sache, die sie jedoch differenziert; ihr Playmaking, also wie gut sie den Ball verteilen können, um für ihre Mitspieler Angriffe aufbauen zu können. Young ist in dieser Hinsicht noch ein wenig raffinierter als Harden, was die Kombination mit Capela noch besser macht. Young und Capela haben sich bisher als eingespieltes Duo bewiesen, was die Teamfähigkeit Capelas noch mehr unterstreicht. Bei den Atlanta Hawks haben sich seine Nummern in allen Kategorien nur verbessert, bei den Rockets hatte er durchschnittlich 10 bis 13 Punkte und ungefähr 10 Rebounds,bei den Hawks sind diese Nummern jetzt bis zu zwischen 14 und 16 Punkten und ca. 14 Rebounds gestiegen.
Niederlagen mit der Nationalmannschaft
Wenn man an Capela denkt, kommt einem sofort seine exzellente NBA Karriere in den Sinn, doch auch als Nationalspieler für die Schweiz ist er tätig. Doch wenn man sich die Zahlen anschaut, wird einem Klar: Capela ist in der NBA weitaus stärker, als wenn er für die Schweiz spielt. Doch wieso ist das so? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir erstmals die Unterschiede vom europäischen und amerikanischen Basketball anschauen. In Europa ist das Fouling viel präsenter als in der amerikanischen Kultur. Viel weniger Fouls, mehr Physikalität, mehr Aggressivität in der Verteidigung und viele andere Gründe führen dazu, dass es in Europa schwerer ist, Punkte zu machen. Capela hat also im Trapez mit viel mehr Widerstand zu kämpfen als in der NBA.
Für Capela ist es ausserdem weitaus schwieriger, in Länderspielen zu performen, da er eben nicht einen James Harden oder einen Trae Young an seiner Seite hat, sondern eher weniger bekannte und bewandte Spieler als ihn. Es ist für einen Center sowieso schon schwer genug für sich selbst Punkte zu generieren, fallen jetzt auch noch die guten Teammates weg, ist es klar ersichtlich, wieso Capela in Länderspielen durchaus ineffizienter ist als in der NBA. Europa und die NBA sind zwar komplett anders aber Clint Capela bleibt immer gleich.
