Digitalisierter Unterricht – Realitycheck

Die Digitalisierung am Realgymnasium Rämibühl

An den meisten Zürcher Gymnasien wurden iPads in den Unterricht eingeführt. Ob dies eine gute Entscheidung ist, wird oft bestritten. Viele Schulen arbeiten ausschliesslich an Tablets oder Computern, was seine Probleme mit sich bringt. Welche Schwierigkeiten es gibt, und wie sich diese auf unseren Schulalltag auswirken, erläutern wir in diesem Bericht.

BYOD

BYOD steht für „bring your own device“ und wird ab der 3. Klasse bzw. mittlerweile auch in der 1.Klasse im RG durchgeführt. Es verlangt, dass den Schüler*innen von dann an ein Gerät (egal ob Computer oder Tablet) zur Verfügung steht. In der Oberstufe und an Gymnasien wird nicht gefordert, dass man alles an Tablets macht, jedoch ist es eine Möglichkeit, zu welcher sich viele Schüler*innen entscheiden, um ihren Schulalltag zu erleichtern. An unserer Schule zum Beispiel verwenden fast alle Schüler*innen ein digitales Gerät, um die schulischen Aufgaben zu lösen. Allerdings gibt es gewisse Lehrpersonen, die sich vollkommen gegen das Verwenden des Tablets während der Lektion stellen.

Probleme und Vorteile von iPads an der Schule

Tablets bringen viele Vorteile wie zum Beispiel den Verzicht auf dicke Bücher oder Dossiers, welche die Schüler*innen sonst täglich zur Schule schleppen müssten. Die Tablets bringen jedoch auch die Möglichkeit, seine Zeit auf anderen Plattformen zu verbringen, anstatt am Unterricht teilzunehmen. Die Schüler*innen werden somit oft durch Spiele, Social Media und Chats auf ihren Tablets abgelenkt, was die Lehrpersonen meist in den Wahnsinn treibt. Den Lehrer*innen vergeht somit der Spass am Unterrichten und gleichzeitig verlieren die Schüler*innen ebenfalls immer mehr Interesse am Unterricht, wodurch sie sich noch mehr von den Geräten ablenken lassen. Viele Lehrpersonen schildern dieses Problem der Klasse, sehen den Fehler aber nur bei den Schüler*innen, jedoch sind diese meist nur zum Teil schuld. Gewisse Lehrerpersonen gestalten ihren Unterricht monoton und oft auch ohne interaktive Arbeiten, wodurch die Schüler*innen mit der Zeit immer mehr das Interesse verlieren. Natürlich ist es keine Lösung, dann an das iPad zu gehen und andere Sachen zu tun, als den Auftrag zu erledigen, jedoch sollten die Lehrpersonen auch ein wenig Verständnis dafür haben, dass die Schüler*innen am Freitagnachmittag nach einer langen Woche nicht mehr gleichviel Motivation und Energie aufzeigen können wie zuvor.

Finanzierung des Gerätes

So wie bei uns am RG, stellen die meisten Gymnasien in Zürich finanzielle Hilfe bereit für Schüler*innen, welche sich diese teuren Geräte nicht leisten können. Dies ist ein wichtiger Faktor, welcher für eine BYOD-Schulungsmethode essentiell ist. Weitere Gymnasien in unserem Umfeld, die Hohe Promenade oder das Literargymnasium Rämbibühl, offerieren die iPads mit allem Zubehör für nur 50 Franken an alle Schüler*innen, wodurch die finanzielle Sorge ebenfalls aus dem Weg geschaffen wird.

Wieso ist BYOD sinnvoll?

Da schon vieles an unserer Schulen online geschieht, via Teams oder anderen Plattformen wie OneNote etc., lohnt es sich umso mehr, alle Aktivitäten der Schüler*innen einheitlich digital durchzuführen. Durch diese Umstellung können die Lernenden im Falle einer Erkrankung direkt das benötigte Dokument, welches sie nacharbeiten wollen, von Teams herunterladen und müssen den Umweg nicht gehen, zuerst einen Schulkameraden nach Fotos zu fragen. Auch lernen sie somit schon in jungem Alter mit Teams, Word und weiteren wichtigen Plattformen zu arbeiten, was ihnen in der Arbeitswelt helfen wird. Noch dazu ist es ein guter Weg zum den Papiergebrauch zu limitieren.

Unsere Schule ist ziemlich digital gestaltet, jedoch gibt es auch bei uns Aspekte, die man digitalisieren könnte. Zum Beispiel die Absenzenblätter, zur Entschuldigung von Abwesenheiten, werden stets in Papierform ausgehändigt, was man ohne zu viel Aufwand auch online durchführen könnte. Es gibt auch einzelne Lehrpersonen, die es bevorzugen, dass die Schüler*innen in ihrem Unterricht auf Papier arbeiten, jedoch ist es ziemlich umständlich für die Schüler*innen, ein digitales Gerät sowie Papier und Stifte mitzunehmen.

Chat GPT

Chat GPT wird mit der Zeit ein immer grösseres Thema in den Zeitungen. Betrug ist normal geworden, was an Schulen ein grosses Problem ins Licht rückt. Die Frage, ob die Schüler*innen dadurch gefördert werden, oder ob es das Denken und die Weiterentwicklung der Meinung eher behindert, ist eine Frage, die nicht so einfach beantwortet werden kann.
Bei uns wurde Chat GPT im Deutschunterricht als eigenes Thema durchgenommen, was wir als wichtig empfanden. Wir haben uns angeschaut, wie man zum Beispiel einen Text von Chat GPT aufspüren kann, was jedoch ohne eine Online-Plattform, die spezifisch für KI-Texte produziert wurde, beinahe unmöglich ist. Ebenfalls wurde uns gezeigt, wie und wozu das Tool am besten verwendet werden kann.


Die Integration von ChatGPT in Schweizer Schulen birgt sowohl Vor- als auch Nachteile für die Digitalisierung. Zu den Vorteilen gehören die Förderung der sprachlichen Fähigkeiten der Schüler, die individuelle Unterstützung im Lernprozess sowie die Erweiterung des Lehrplans durch aktuelle Informationen. Allerdings könnten Datenschutzbedenken und die Abhängigkeit von Technologie als Nachteile gesehen werden. Die Herausforderung besteht darin, einen ausgewogenen Einsatz zu finden, der die Vorteile maximiert und gleichzeitig potenzielle Risiken minimiert. Mit angemessener Schulung und Richtlinien kann ChatGPT eine wertvolle Ressource sein, um die Digitalisierung in Schweizer Schulen voranzutreiben.

Habt ihr gemerkt, das der vorherige Abschnitt von Chat GPT verfasst wurde? Mit diesem Problem werden die Lehrpersonen tagtäglich konfrontiert. Die Schüler*innen haben den Auftrag, einen Text zu verfassen. Anstatt sich daran zu setzen und den Auftrag zu erfüllen, nehmen sie den einfacheren Weg, und nutzen einfach eine künstliche Intelligenz. Die Schüler*innen verlieren die Fähigkeit und Lust, selber zu überlegen und selber zu schreiben, was jedoch die Grundlage dafür ist, sich eine eigene Meinung bilden zu können.

Durch die Digitalisierung werden die Schulen mit der Zeit auch mit Problemen konfrontiert, die ziemlich schwierig zu überwinden sind. Diese Hindernisse, wie geringere Konzentration und Ablenkung durch Spiele und Chats, betreffen auch unsere Schule sehr. Eine passende Lösung für Lehrerpersonen und Schüler*innen wurde bisher jedoch noch nicht gefunden.

Falls ihr noch mehr zu Social Media und deren Auswirkungen auf die Lernenden erfahren möchtet, könnt ihr gerne diesen Beitrag von Shuyi und Olivia abchecken.

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